Dankbarkeit ist eine Entscheidung

Neulich nahm ich an einem Webinar teil. Die Agenda versprach einen motivierenden Chancenblick samt vielerlei Inspirationen. Die Realität lieferte Kommunikation im Konjunktiv. Es war ein Austausch darüber, was man denn alles täte, wenn es denn derzeit nicht unmöglich wäre. Ein Teil von mir stimmte dem zu: Die Umstände derzeit sind unstrittig kompliziert, verboten, ansteckend, im Homeoffice, on-hold… und viele Menschen sind in diesen Zeiten arg vom Schicksal gebeutelt, keine Frage. Auch mir fehlt Vieles: Freiheit, Selbstbestimmung, Freunde, Kontakt, Emotion, Kultur, ein guter Espresso und auch Umsatz – trotzdem fühlte ich mich reich, glücklich und dankbar. Dankbar?

Ich hatte damit begonnen, mir zu notieren, was alles gut lief in diesen Zeiten. Ich notierte, für was ich alles dankbar war. Die Liste war überraschend lang, hier ein kurzer Auszug: Stille. Mehr private Zeit. Kunden, die mir auch in diesen Zeiten Aufträge gaben. Kunden, denen ich durch die Krise helfen konnte. Den Ausbau meiner digitalen Fähigkeiten. Klarheit in meinen beruflichen und privaten Zielen. Die tolle Entwicklung meines Start Up Unternehmens. Großes privates Glück. Ich fand, dies war eine ganze Menge…

Unsere Wahrnehmung folgt der Aufmerksamkeit. Solange wir unseren Fokus auf dem haben, was uns fehlt, erleben wir diese Zeit primär als eine Zeit der Entbehrung, des Verlustes, des Wartens und des Mangels. Wenn es gelingt, die Perspektive zu ändern und (auch) das zu sehen, was alles da ist: die Chance, das Glück, den Reichtum – kann sich Dankbarkeit einstellen.

Alles im Leben ist vorübergehend. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie beeinflussen können. Sehen Sie das, was alles da ist – und betonen Sie nicht das, was fehlt.

Von Jens Corssen stammt der Ausspruch: „Liebe ist eine Entscheidung“. Mit dem Glück verhält es sich ebenso. Und auch mit der Dankbarkeit. Echte Dankbarkeit ist weitgehend unabhängig von den äußeren Geschehnissen. Ein Leben in Dankbarkeit ist eine Entscheidung. Und macht Sie glücklich.