JA-Sager

neulich01Neulich blieb ich im TV bei einem leicht klamaukigen Film hängen. Eine amerikanische Komödie, in der die Hauptfigur Carl eine interessante Entwicklung nimmt. Carl führt ein ereignisfreies Leben und verbringt seine Zeit tagsüber als mittelmäßiger Provinzbanker, um sich abends mit seinen Freunden zu langweilen und über sein eintöniges Leben zu beklagen. Der Vortrag eines Motivationsgurus bringt den erwünschten Schwung und plötzliche Abenteuer in sein Leben: Dieser empfiehlt ihm nämlich, das eigene Leben zu bejahen und alle Fragen, die er gestellt bekommt, uneingeschränkt mit „JA“ zu beantworten.

Carl wird zum konsequenten JA-Sager, was ihm unter anderen einen Koreanischkurs, Flugstunden, Gitarrenuntericht, verrückte Barabende mit seinen Freunden sowie die Küsse einer jungen Dame einbringt. Derart beflügelt setzt er die „JA-Strategie“ auch im Job um und vergibt massenweise Kleinkredite an jeden, der in seine  Bank auch nur den Kopf reinsteckt. Dies wird zu einem vollem Erfolg, die Bank verdient prächtig daran – und Carl wird befördert.  Das Leben von Carl ist auf einmal so bunt wie die Kostümfeste, die er von nun an besucht und so abwechslungsreich und beweglich wie seine neuen Yoga-Übungen. Die Dame seines Herzens allerdings bringt er erst durch seine Ehrlichkeit zum JA, was ja auch im echten Leben so ist.

Die Geschichte ist überzeichnet, keine Frage. Trotzdem hat sie was. Die Worte, die ein Mensch benutzt, sagen viel über ihn aus. Und auch darüber, wie er sein heutiges Leben wahrnimmt. „Change your Words, Change your World“, lautet das Credo eines bekannten Youtube-Videos, in dem ein blinden Bettler durch die Verwendung einer positiveren Wortwahl zum Erfolg getextet wird und eine Werbeagentur berühmt wurde. „Getting to YES“ ist die Aufgabe eines jeden Verkäufers und Verhandlers. Wenn ihr Kunde „JA“ sagen soll, sollten sie es zunächst selber tun. Zählen Sie manchmal die „JAs“ in Ihren Emails? Dann fangen Sie damit an! Ich bin jedenfalls bekennender JA-Sager.